Ecuador I - Thomas Althaus - Zoologe

Ecuador I

Quito, Galapagos (Baltra, Santa Cruz, Floreana [Punta Cormorant], Espanola [Punta Suarez]), Private Reise im Jahre 2006

“Plaza de la Independencia” in Quito, der wichtigste Platz der Stadt. (Denkmal für die Unabhängigkeitshelden, Carondelet Palast [Sitz des Staatspräsidenten], Kathedrale der Hauptstadt, Palast des Erzbischofs, Municipal Palace und das Hotel „Plaza Grande“)

Der Bau der Kirche San Francisco begann 1535, bloss 1 Monat nach der Ankunft der Spanier, und zwar über die Grundmauern eines Inca-Tempels (deshalb ist die Kirche höher als andere Gebäude in Quito). Total dauerte die Konstruktion 150 Jahre (bis 1680).

„Gold wohin das Auge blickt“: Das Innere der Kirche San Francisco ist verziert mit Tonnen von echtem Blattgold, 23 Karat. Allerdings ist fotografieren verboten. Deshalb hier ein Wikipedia-Bild (Foto: Diego Delso).

Strasse in der Nähe der San Francisco Kirche. Auffallend die vielen – farbigen – Häuser in spanischem Kolonialstil und die Sauberkeit.

In diesem schmucken Strässchen (Calama) in einem Aussenquartier, befand sich unser Hotel (Casa Sol). Hier links.

Unsere Reiseroute auf den Galapagos: Von Baltra über Santa Cruz nach Puerto Ayora aufs Schiff. Dann nach Floreana (Punta Cormorant, Post Office Bay), Espanola (Punta Suarez), San Cristobal, Santa Fe, Seymour Norte und zurück nach Baltra.

Vor dem Flughafen Baltra stehen einige typische Tiere der Galapagos aus Plastik. Ich betrachtete diesen Landleguan, weil mir schien, es sei sehr lebensecht gestaltet. Der Irrtum klärte sich auf, als die „Plastik“ den Kopf wendete und mit dem Auge blinzelt

Zu den ersten Tieren, die wir vor dem Flughafen Baltra begegneten, gehörten auch Vertreter der Galapagos- oder Darwinfinken (Geospizinae): 14 sehr eng verwandte Arten mit unterschiedlicher Lebens- und Ernährungsweise (unterschiedliche Schnabelformen !).

Von der Galápagos-Riesenschildkröte (Chelonoidis nigra) gibt es heute noch 10 Unterarten. Auf Santa Cruz, wo sich auch dier Charles Darwin Reseach Station befindet, lebt die Santa-Cruz-Riesenschildkröte (Chelonoisis n. porteri) mit kuppelförmigem Panzer.

Die Tiere bevorzugen Zonen mit üppiger Vegetation. In regenfeuchten, Regionen (Santa Cruz) leben Unterarten mit kuppelförmigem Panzer („Graser“). Auf Inseln mit spärlicher Vegetation und heissem, trockenen Klima, leben Tiere mit sattelförmigem Panzer.

Der kleine, insektenfressende Vogel ist ein Gold-Waldsänger, „Yellow Warbler“, (Setophaga petechia). Es gibt von ihm 12 Unterarten. Auf Galapagos lebt Setophaga p. aureola.

Der Silberreiher (Ardea alba) kommt in der Tat auch auf Galapagos vor (hier Santa Cruz). Es ist die Reiherart mit der grössten geographischen Verbreitung und sie ist – mit Ausnahme der Antarktis – auf allen Kontinenten zu finden (Kosmopolit).

In Puerto Ayora auf Santa Cruz schifften wir uns auf die schwimmende Behausung für die nächsten Tage ein. Am Quai war es unmöglich, sich auf der Bank auszuruhen. Sie war bereits besetzt und zwar von einer Galápagos-Seelöwen-Mutter (Zalophus wollebaeki).

Das war unser Zuhause während der Kreuzfahrt – das Schiff Spondylus, das einzige weit und breit mit einem Oberbau aus Holz. Meist ankerte die Spondylus vor den Inseln und wir wurden mit Schlauchboten an Land gebracht (Kamera wasserdicht verpacken..!).

Bereits der erste Landausflug (Punta Cormorant auf Floreana) vermittelte einen Eindruck dessen, was Galapagos so einzigartig macht: Die ruhenden Galapagos Seelöwen liessen sich durch uns überhaupt nicht stören (Abstand muss natürlich eingehalten werden).

Der Galápagos-Seelöwe (Zalophus wollebaeki) ist allein auf dem Galapagos-Archipel heimisch. Die endemische und standorttreue Population umfasst ca. 50.000 Tiere. Sie ähneln dem kalifornischen Seelöwen, aber die Schnauze ist länglicher und spitzer.

Hier sieht man sehr gut, warum der Galapagos Seelöwe zur Familie der Ohrenrobben (Otariidae) gehört. (Punta Cormorant, Floreana).

Eine „lava lizard“ der Gattung Micropholus, die in Südamerika etwa 20 Arten umfasst. Davon sind 6 auf Galapagos endemisch (hier auf Floreana) und zeichnen sich durch unterschiedliche Grössen, Färbungen und Verhalten aus (= adaptive Radiation).

An der Küste Floreanas, zwischen Lavafelsen, brüten Kuba-Flamingos (Phoenicopterus ruber), auch „Rote Flamingos“ genannt. Wegen Ratten, die auf die Insel eingeschleppt wurden, sind hier die Eier und Jungen besonders gefährdet.

Die Nahrung der Kuba-Flamingos (auch „Caribbean Flamingo“) besteht hauptsächlich aus Kleinkrebsen, die sie aus dem Wasser filtern. Das Gefieder ist einheitlicher und kräftiger rot. Als das anderer Flamingoarten. Die Geschlechter sind kaum zu unterscheiden

Der Kubaflamingo erreicht die Geschlechtsreife erst mit 6 Jahren (Lebenserwartung von über 40 Jahren). Der Gesamtbestand wird auf ca. 850‘000 bis 880‘000 Tieren geschätzt. Die Art gilt damit weltweit als „nicht gefährdet“ (Punta Cormorant, Floreana)

Auf Floreana sahen wir auch bald die Rote Klippenkrabbe (Grapsus grapsus) in grosser Zahl. Während die Jungtiere schwarz gefärbt sind, zeichnen sich erwachsene Exemplare durch eine unglaubliche Farbenpracht aus.

Die Roten Klippenkrabben ernähren sich von Algen, anderen Pflanzenmaterial und Kadavern, die das Meer anschwemmt. (Floreana)

Die Rote Klippenkrabbe gehört zu den häufigsten Krabbenarten der südamerikanischen Pazifikküste, einschliesslich Mexiko und Zentralamerika. Sie ist geradezu charakteristisch für die Galapagosinseln, wo sie auch „zayapa“ genannt wird.

Die Rote Klippenkrabbe ist sehr flink, wendig, schnell und schwierig zu fangen. Zudem geht sie auf Zehenspitzen. Kein Wunder wird sie auch „Sally Lightfoot crab“ genannt.

Der Rückenpanzer eines erwachsenen Tieres ist etwa 8 cm breit. Sie werden nicht für die menschliche Ernährung gefangen, aber als Köder für den Fischfang. Auch Charles Darwin hat einige Tiere von seiner Reise mit der HMS Beagle nach England gebracht.

Der zierliche, auch in der Nacht aktive Krabbenreiher, „Yellow-crowned night heron“ (Nyctanassa violacea) sucht einzeln am Wasserrand auf Beute (Krebstiere, Amphibien, Insekten, Weichtiere).

Der ca. 50 cm kleine Galapagospinguin (Spheniscus mendiculus) kommt weltweit nur auf den Galapagos-Inseln vor und ist mit ca. 1200 Individuen (Stand: 2004) die seltenste Pinguinart und leider vom Aussterben bedroht (Punta Cormorant, Floreana).

Der Prachtfregattvogel (Fregata magnificens) hat eine Flügelspannweite von 217 bis 229 cm und ein Gewicht von nur 1,1 bis 1,6 kg. Dadurch ist er sehr manövrierfähig und wird zu einem echten Luftakrobaten. Hier auf dem Weg zur Post Office Bay (Floreana).

Ihren Namen haben diese Vögel, weil sie als Piraten der Lüfte gelten: Sie attackieren häufig andere Seevögel im Flug, bis diese ihren eben gemachten Fang hervorwürgen und dann fangen sie –wie hier - die fallen gelassene Beute bevor sie ins Meer fällt.

Zu den „Opfern“ der Fregattvögel (hier im Hintergrund) gehört auch der Braune Pelikan (Pelecanus occidentalis), der sich im Sturzflug ins Wasser stürzt, um seine Fische zu erbeuten. Auf den Galapagosinseln lebt die Unterart Pelecanus o.urinator.

Die Jungtiere des „Braunen Pelikans“ haben in der Tat ein braunes Gefieder. Bis zum Alter von 3 bis 5 Jahren ändert sich die Färbung des Gefieders sowie anderer Körperteile der Tiere grundlegend und variiert zudem im Verlauf des Jahres markant.

Braunpelikane erreichen eine Körperlänge von 1 bis 1,37 m und eine Flügelspannweite von rund 2 m. Die Länge des Schnabels beträgt 25 bis 38 cm. Bei einem Körpergewicht von 2 bis 4 kg sind Braunpelikane leichter und schlanker als andere Pelikanarten.

In der „Post Office Bay“ steht ein Fass, in das früher Seeleute Briefe an die Heimat einwarfen. Heimkehrende Schiffe nahmen die Briefe zur Weiterbeförderung mit. Das Postfass wird heute von den Touristen in gleicher Weise wie früher genutzt.

In der Post Office Bay sahen wir auch Blaufusstölpel (Sula nebouxii). Ihr charakteristisches Merkmal sind die leuchtend blauen Füsse. Diese spielen bei der Balz eine bedeutende Rolle: Weibchen bevorzugen Männchen mit kräftig blau gefärbten Füssen.

Unsere nächste Station war Punta Suarez auf Espanola. Auch dort begegneten wir den Blaufusstölpeln. Die Vögel brüten in Kolonien, aber Ihre Brutplätze liegen relativ weit auseinander. Die Eier werden übrigens mit den blauen Füssen ausgebrütet.

Die Brutzeit der Blaufusstölpel ist fast ganzjährig, jedoch kann ein Weibchen nur alle 8 Monate Eier legen. die 40 Tage lang bebrütet werden. Die Jungen verlassen nach 102 Tagen das Nest und sind erst mit 3–4 Jahren geschlechtsreif.

Der Strand von Punta Suarez. Es fällt schwer, die Lavasteine und die Galapagos-Seelöwen auseinanderzuhalten...

Im Unterschied zu den Kalifornischen Seelöwen (Zalophus californianus) leben Galapagos Seelöwen (Zalophus wollebaeki), wie hier bei Punta Suarez im Umfeld der Küstenlinien von Lavafeldern und sind natürlich viel zutraulicher.

Ein Galapagos-Seelöwen Weibchen mit Jungem. Mit 150 bis 170 cm Körperlänge und einem Gewicht von 60 bis 100 kg sind Weibchen deutlich kleiner und leichter als Männchen (250 bis 270 cm und Gewicht von rund 250 kg).

Galapagos-Seelöwen auf den Lavafelsen zusammen mit ein paar Sally Lightfoot-Krabben, die nicht gefressen werden. Die Seelöwen sind Fischjäger. Das Klimaphänomen El Niño kann deshalb zu Nahrungsmangel mit massiv erhöhter Mortalität führen.

Auf denselben Lavafelsen wärmen sich die endemischen Galapagos-Meerechsen (Amblyrhynchus cristatus) auf. Auch hier sieht man wieder die Roten Klippenkrabben. Eventuell leben sie in einer Art Symbiose mit den Echsen (entfernen Hautparasiten).

Die Grundfarbe der Meerechsen ist schwarz. Der Grund dafür ist, dass sich die Tiere nach ihren Tauchgängen im Meer schnell wieder erwärmen müssen, um erneut Nahrung suchen zu können. Sie fressen nämlich fast ausschliesslich marine Algen und Tange.

Neben grauen und schwarzen, gibt es auch farbige Meerechsen. In der Tat ändert sich die Färbung der Männchen mit den Jahreszeiten. Zur Fortpflanzungszeit sind sie auf den südlichen Galapagosinseln am farbigsten und werden auch rot (und grün).

Wenn man sich vom Strand weg ins Innere der Insel begeben will, muss man über richtiggehende Ansammlungen von Meerechsen hinwegsteigen. Die Tiere sind total unaggressiv und lassen sich nicht stören.

Beim Auftanken von Wärme sind die Meerechsen auch fast regungslos. Hier hat offenbar eine Spinne sogar die Gelegenheit benutzt, um einen Faden von der Stirne dieses Tiers aus bis zu einem anderen Befestigungspunkt zu spinnen.

Wenn sich die Meerechsen ausreichend aufgewärmt haben, gehen sie wieder auf Nahrungssuche. Sie können bis zu einer halben Stunde im flachen Wasser, bis zu einer Tiefe von 15 m tauchen und weiden dort Algen ab.

Die Gesamtzahl der Tiere ist unbekannt, soll aber, 20‘000 bis 40‘000 (nach IUCN), bzw. nach Schätzungen der Charles Darwin-Forschungsstation Hunderttausende von Exemplaren umfassen. Alle gehören zur selben, in verschiedene Populationen unterteilten Art.

Meerechsen erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 50-70 cm und eine Schwanzlänge von 80-110 cm (Weibchen kleiner als Männchen). Der Schwanz ist seitlich zusammengedrückt (Ruderschwanz). Die Eier werden in Sandhöhlen abgelegt.

Bei der Nahrungsaufnahme wird auch viel Salzwasser aufgenommen. Das überschüssige Salz wird dann durch eine Drüse in den Nasenlöchern ausgeschieden und die Meerechsen niesen die konzentrierten Salzkristalle in Form von einem weissen Puder in die Luft.

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